Dick Potts

Dick Potts im Untersuchungsgebiet in Sussex (© F Buner)
Dick Potts im Untersuchungsgebiet in Sussex (© F Buner)

G Richard (Dick) Potts wurde als Landwirtssohn 1939 in Yorkshire, England geboren. Seit Kindesbeinen zeigt er ein grosses Interesse an der Natur. Nach dem Studium der Zoologie an der Durham Universität, schrieb er seine Doktorarbeit über die Brutökologie der Seevögel. Diese Arbeit führte zu einem tiefen Interesse an den Prozessen, die Vogelpopulation regulieren.

Im Jahr 1968 wurde er Mitarbeiter der Game Conservancy, um den Rückgang des Rebhuhns zu untersuchen. Mit seinem landwirtschaftlichen Hintergrundwissen und seinen ökologischen Einsichten erkannte Dick, um die Veränderung der Rebhuhnpopulation zu verstehen, muss man die Veränderungen der Umgebung sehen. Er erkannte drei Hauptgründe für den Rückgang des Rebhuhnes: reduzierter Bruterfolg, durch den durch Herbiziden bedingten Rückgang an Invertebraten, fehlende Nistmöglichkeiten, und schlechte Aufzuchtsraten durch Predation. Durch Experimente konnte er diese Erkenntnisse verifizieren und Lösungen finden, die kompatibel mit der modernen Landwirtschaft sind, wie selektiv mit Pestiziden behandelte Getreidefeldränder und Altgrasstreifen. Seine Experimente auf Salisbury Plain zeigten, dass generalistische Predatoren nicht nur Einfluss auf den Bruterfolg, sondern auch auf die Brutpopulation haben, was im Wiederspruch des ökologischen Standardwissens stand.

Dicks Arbeit in landwirtschaftlichen Flächen war auch deshalb bahnbrechend, da der damalige Naturschutz sich ausschliesslich auf Flächen konzentrierte, die nicht vom Menschen bewirtschaftet wurden. Er wurde wissenschaftlicher Leiter der Game Conservancy in 1977 und Direktor ab 1993, bis zu dem Zeitpunkt seines Ausscheidens 2001. Dicks Arbeit diente aber auch dem Schutz weiterer Arten, wie dem Hasen, Waldschnepfe und Kiebitz. Ein landwirtschaftlicher Betrieb in Loddington, der der Game Conservancy übergeben wurde, entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem Demonstrationsbetrieb. In einer ersten Studie konnte er den Einfluss der Wiesenweihe auf das schottische Grouse in Langholm, Schottland quantifizieren.

Dicks war Zeit seines Lebens vom Rebhuhn fasziniert . Seine mittlerweile klassische Langzeitstudie in Sussex startete 1968 und führte zu bemerkenswerten Erfolgen der Wiederbesiedlung des Rebhuhns auf Reviere, wo man ihm zugehört und seine Verwaltungsrezepte vollständig angenommen hat. Er arbeitete auch mit der World Pheasant Association und dem International Council for Game and Wildlife Conservation. All das Wissen, was auf diesen Seiten dargestellt wird, hat seinen Ursprung in seiner wissenschaftlichen Arbeit oder inspirierten Studien zur Ökologie des Rebhuhns und dessen Schutz. Darüber hat er zwei Bücher geschrieben. Am 30.3.2017 verstarb Dick, wenige Wochen bevor Perdixnet veröffentlicht wurde.